von Walter Mogk, 19.07.2022, 06:00
In der Gemeinde Rohrberg ist das Interesse an Freiflächen-Photovoltaik groß. Pläne für einen Agri-PV-Park zwischen Ahlum und Nieps wurden jetzt im Gemeinderat vorgestellt.
Rohrberg/Ahlum/Nieps - "Der Landwirt war schon immer auch ein Energiewirt", davon ist der Apenburger Paul-Werner von der Schulenburg überzeugt. Bisher sei es ausschließlich um die Energie aus Pflanzen und Tieren gegangen, jetzt kommt die direkte Stromerzeugung hinzu. Von der Schulenburg setzt auf das neuartige Konzept Agri-Photovoltaik, bei dem zwischen den einzelnen Solarmodulreihen auf dem Acker weiterhin Landwirtschaft bereiten wird.
Rund 25.000 Solarmodule sollen auf der Ackerfläche installiert werden. Zwischen den einzelnen Reihen bleiben 14 Meter Platz für die landwirtschaftliche Nutzung. "Wie die aussehend wird, überlassen wir den Landwirten", erklärte Projektleiter Sebastian Al-Halabi von der Solar Provider Group. Nach Einschätzung von Paul-Werner von der Schulenburg ist der Anbau von Pflanzen, die keinen Schatten werfen möglich. "Vielleicht beginnen wir mit Leguminosen", meinte er.
2500 Haushalte können mit Strom versorgt werden
Mit dem Strom aus den PV-Anlagen, die eine Höhe von knapp zwei Meter haben und nur zur Erntezeit wegen der senkrechten Ausrichtung bis zu vier Meter hoch stehen, könnten 2500 Haushalte mit Strom versorgt werden. Um die Energie ins Netzt zu bringen müssten zuvor allerdings noch Leitungen bis zum Umspannter in Nipkendey verlegt werden.
Da die Fläche fast vollständig von Wald umgeben ist, sind die Solarmodule von den Ortschaften aus nicht zu sehen. Dennoch ist die Anlage eines Sichtschutzes in Form einer Hecke geplant. "Dort können auch Brutvögel nisten und Kleintiere ein Zuhause finden", betonte Sebastian Al-Halabi.
Bei der Planung und Umsetzung des Vorhabens setzt das Leipziger Unternehmen auf eine Kooperation mit regionalen Partnern. "Und auch die Wünsche der Gemeinde wollen wir mit einbeziehen", stellte der Projektleiter klar. Diese könne von dem Solarpark auch finanziell profitieren. So Soll die Betreibergesellschaft vor Ort ihren Sitz haben und damit auch die Gewerbesteuereinnahmen in der Kommune bleiben. Zugleich könnte die Gemeinde 0,2 Cent pro Kilowattstunde Strom als freiwillige Beteiligung erhalten.
Nach Aussage von Bürgermeister Bernd Schulz werden letztendlich die Einwohner, die es betrifft, entschieden, ob der Solarpark kommt oder nicht. Er kündigte eine entsprechende Versammlung an.
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