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Beerenanbau unter Solaranlage

von Jörg Staude

Strom aus erneuerbaren Energiequellen, Flächeneffizienz steigern und etwas für die Biodiversität tun? Das geht mit einer Agri-PV Anlage. Forscher sind sich einig – die Solarinnovation ist eine riesige Change in Deutschland. Doch warum kommen wir nicht über Pilotprojekte hinaus?


Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren mit starken Erträgen unter einer Agri-PV Anlage. Das ist die Geschichte des Landwirten Fabian Karthaus in Ostwestfalen. Über seinen Beeren auf einem halben Hektar steht eine Anlage, die wie ein Gewächshaus fungiert.


Die Baywa Re betreibt auch solche Anlagen, doch die meisten davon noch in den Niederlanden. Dort passe das Förderrecht für Agri-PV aktuell besser, so Daniel Hölder. Aus den kommenden EEG-Reformen, erhofft sich Hölder Verbesserungen.



Agri-PV Anlage
Fotorechte: Baywa Re

Für die Agri-PV soll eine eigene Förderkategorie errichtet werden, wie es sie für konventionelle Freiflächenanlagen gibt.


Anna Heimsath vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) äußert, dass das Potenzial für Agri-PV eine große Chance für Deutschland sei. Die Landwirtschaft und Solarstrom lassen sich mannigfach kombinieren. Die ISE-Forscherin Heimsath kennt mindestens acht verschiedene Varianten, darunter aufgeständerte Anlagen, die den Acker überdachen, oder bodennahe Systeme, bei denen die Zwischenräume genutzt werden. Weitere Möglichkeiten sind vertikale Anlagen, die am Rand der Äcker, Wiesen oder Moore stehen.


Nur zehn bis 15 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche werden durch die Anlagen belegt werden, wenn man vom maximalen Ausbauszenario ausgeht. Wichtig sind die Lichtverhältnisse und das Wassermanagement für die Pflanzen. Auch müssen die Erträge innerhalb der Agri-PV mindestens zwei Dritteln des Referenzertrags ohne Solaranlagen entsprechen.


Klaus Müller vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung sieht in der Agri-PV die große Chance "wunderbare Lebensräume" für Insekten, Amphibien und Vögel zu kreieren.

Auch gegen die zunehmende Frühjahrstrockenheit und Winderosion könne die Doppelnutzung helfen. "Unsere Pflanzen könnten es schaffen, eine Woche länger ohne Wasser klarzukommen", sagt Müller.


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