Laut Medienberichten haben sich die Regierungsparteien auf eine vorzeitige Abschaffung der EEG-Umlage geeinigt. Der Plan zum Jahresbeginn 2023 soll auf den 1. Juli 2022 vorverlegt werden. Stromverbraucher könnten monatlich um 1,1 Milliarden Euro entlastet werden.
Der Spiegel berichtet, dass die Kosten durch EEG-Überschüsse und Einnahmen aus dem CO2 Handel gedeckt werden können. Schon zu Beginn dieses Jahres wurde die Umlage auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde reduziert.
Die Reduktion müssen die Energieversorger aber nicht direkt an die Verbraucher weitergeben. Dies soll künftig auch anders ablaufen. Die Regierung überlegt die Transparenzgebote im Energiewirtschaftsgesetz zu stärken, um der Bundesnetzagentur mehr Kontrollrechte bei der Preisgestaltung der Versorger zu geben.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) befürwortet die frühere Abschaffung der EEG-Umlage. Allerdings solle die Regierung bei der Abschaffung darauf achten, einkommensschwache Haushalte zu unterstützen. Neben dem Heizkostenzuschuss müsse man weitere Preisfaktoren diskutieren.
Weitere Abgaben, Umlagen und Steuern beeinflussen den Strompreis. Der BEE sieht in der rückläufigen EEG-Umlage keinen Preistreiber. Die Regierung könne die Stromsteuer (Staatseinnahmen von 6,7 Milliarden Euro im Jahr 2021) von 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf das EU-rechtliche Minimum setzen. Zusätzlich sieht der BEE Spielräume bei der Reduzierung der Strommehrwertsteuer.
Der Verband warnt, dass die Abschaffung der Umlage nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien gefährden darf. Im europäischen Vergleich habe Deutschland durch die Hohe Windenergie-Einspeisung im Januar niedrige Strompreise gehabt. Nach Auswertung von Energy Charts am Fraunhofer ISE lag im Januar der Börsenstrompreis bei 167,87 Euro pro Megawattstunde (MWh). In Frankreich, Italien und der Schweiz über 210 Euro pro MWh. Durch die Reform des Strommarkts könne man bessere Marktbedingungen schaffen und Kosten stabiler halten
Comments