Ende November hat der Bau- und Vergabeausschuss der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen den Plänen zum Bau eines Solarparks in Hödingen zugestimmt. Und schon meldet sich ein neuer Investor mit ähnlichen Plänen.
Bösdorf
Ende November hat der Bau- und Vergabeausschuss der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen den Plänen zum Bau eines Solarparks in Hödingen zugestimmt. Und schon meldet sich ein neuer Investor mit ähnlichen Plänen. Nur diesmal für Bösdorf.
Klimaneutral bis 2045 durch erneuerbare Energien – das hat sich die neue Bundesregierung auf die Fahne geschrieben. Der Bundestag hat die Klimaschutznovelle am 24. Juni beschlossen. Die Vorgaben sehen unter anderem vor, bis 2030 das Treibhausgas von derzeit 55 auf 65 Prozent gegenüber 1990 zu minimieren.
Bis 2045 soll eine komplette Neutralität erreicht sein. Die zulässige jährliche CO2-Emissionsmenge für einzelne Sektoren wie Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr oder Gebäudebereiche sollen weiter abgesenkt werden. Solar passt da voll ins Konzept.
Nun ist neben dem in Hödingen ein weiterer Park geplant. Investor ist die Solar Provider Group aus München. Geplant ist der Park nördlich der L 24, jeweils westlich und östlich der derzeit betriebenen Sand- und Kiesförderstätte. Entsprechende Pläne dazu hatte Projektentwicklerin Liza Cornils vor wenigen Tagen bereits dem Ortschaftsrat Bösdorf vorgestellt. Zwei Flächen waren dafür vorgesehen: einmal 17 Hektar und ein etwas kleineres Areal von 1,7 Hektar.
Letzteres befindet sich nördlich von der Oebisfelder Straße. „Zu nah am Ortskern“, fand der Ortschaftsrat. Aus diesem Grund wurde diese Anlage gestrichen. Bleiben also 17 Hektar. Allerdings gab es auch dort eine Beanstandung. Grund ist ein kleiner Weg, der Nord und Süd verbindet und als beliebter Rad- und Wanderweg genutzt wird. Der sollte möglichst erhalten bleiben.
Auf lokale Artenvielfalt wolle man Rücksicht nehmen, sicherte Cornils zu. Als Sichtschutz werden Bäume und Büsche dienen. Das ermögliche auch den heimischen Tieren, sich weiterhin frei zu bewegen. Zudem hätte es auch einen Vorteil. Denn die Wurzeln der Büsche und Bäume dringen tiefer in die Erde ein als landwirtschaftliche Nutzpflanzen und regulieren so den Feuchtigkeitshaushalt des Bodens. Schafe ermöglichten zudem eine boden- sowie erosionsschonende Bewirtschaftung.
Die Projektentwicklerin hob noch einmal die Vorteile des Solarparks hervor. So würde ein Hektar eines Solarparks das 15- bis 20-fache an Energie eines Hektars angebauten Mais für eine Biogasanlage liefern. Die Stadt profitiere von jeder produzierten Kilowattstunde mit 0,2 Cent. Eigentlich sieht der Gesetzgeber diese Zahlung nur bei einer Entwicklungsfläche vor. In Bösdorf handelt es sich jedoch um eine Altlastfläche. Zudem wird zugesichert, dass die Betreibergesellschaft der Anlage lokal ansässig sein wird, so dass die Gewerbesteuer in die Gemeindekasse fließt. Durch die Abschreibungen in den ersten 20 Jahren dürften diese Einnahmen zunächst jedoch sehr gering ausfallen. Der Ortschaftsrat befürwortet das Projekt. Dem schloss sich auch der Bau- und Vergabeausschuss an. Die beiden Änderungen bezüglich der kleinen Fläche und des Gehwegs wurden aufgenommen.
Ines Jachmann 18.12.2021, 17:53
Über Volksstimme. Link: https://www.volksstimme.de/lokal/oebisfelde/firma-aus-munchen-plant-solarpark-in-bosdorf-3309609?reduced=true
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