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Energiesouveränität braucht Solarstrom


Autor: Thomas Gambke, 1. Vorsitzender Grüner Wirtschaftsdialog e.V.


Agri-PV Gemüseanbau
Gemüse unter Solarmodulen anbauen - das ist Agri-Photovoltaik

Die Photovoltaik hat mit Abstand die niedrigsten Gestehungskosten unter den verschiedenen Energiegewinnungsmethoden. Dies wird unter Berücksichtigung der CO2 Kosten noch deutlicher. Die Kernenergie ist aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit und aus Sicherheitsgründen abzulehnen und ökonomisch nicht wettbewerbsfähig. Der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen Photovoltaik und Windenergie ist daher absolut zentral – hierbei können und müssen Deutschland und Europa Antreiber und Vorreiter sein.


Doch nicht nur das Kostenargument hat ein starkes Gewicht in dieser Diskussion. Zunehmend dramatische Veränderungen der weltpolitischen Lage zwingen zu einer Neubwertung des Themas Energiesouveränität.


Es geht darum einen langfristigen und erheblichen Zubau an Energieerzeugungsanlagen. Der globale Markt wird sich dementsprechend entwickeln. Nur jene Unternehmen, die sich heute schon auf diese Veränderungen vorbereiten, werden die Bedarfe auch erfüllen können. Gleichzeitig ist das Wachstumspotenzial enorm und bietet attraktive Perspektiven für Energieproduzenten und Investoren.


Zwei wesentliche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um im die Forderung nach Energiesouveränität und damit Energiesicherheit zu erfüllen:


Die starke Abhängigkeit des weltweiten Bedarfes von Photovoltaik-Modulen aus China muss dringend und konsequent zurückgefahren werden – dies gilt für die gesamte Wertschöpfungskette, also nicht nur für die Module, sondern auch für Materialien und weitere Komponenten. Dabei kann die europäische Industrie auf ihre ausgezeichneten Kompetenzen in Forschung und Entwicklung zurückgreifen. Die für die Herstellung der Solarmodule notwendige Anlagentechnologie wurde im Übrigen weitgehend von deutschen und Schweizer Unternehmen entwickelt. Insofern verfügt Europa über beste Voraussetzungen, um wieder eine führende Position im weltweiten Wettbewerb zu erreichen.


Es gilt, dieses Potenzial so schnell wie möglich zu aktivieren – beispielsweise durch eine gezielte Förderungsinitiative ähnlich wie bei der Chip-Industrie, attraktive EIB-Kredite und vor allem: eine deutliche Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.


Entscheidend wird dabei sein, zum Beispiel durch Ausschreibungsverfahren für Energieerzeugungsanlagen, nicht nur in Deutschland, sondern zumindest in Europa entsprechende Resilienzvorkehrungen einzufordern. Bei einer europäischen Finanzierung kann diese Forderung auch bei außereuropäischen Anlagen geltend gemacht werden.


Um es zusammenzufassen: Die Energiewende braucht dringend nicht nur national, sondern vielmehr vor allem europäisch eine zielgerichtete Initiative und massive Unterstützung. Hierbei sind Politik und Unternehmen gleichermaßen gefragt.


Quelle:


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