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Bayern: Initiative für Netzausbau und Netzanschluss für Erneuerbare

Mehrere Akteure haben ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet und sich verpflichtet, Genehmigungs- und Bearbeitungsprozesse deutlich zu vereinfachen, und damit die Energiewende zu beschleunigen. Aktuell sind gerade beim Netzanschluss von Erneuerbaren-Anlagen lange Wartezeiten zu beobachten.


Ausweisung von geeigneten landwirtschaftliche Nutzflächen

Wenn es um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland geht, dann klemmt es derzeit an vielen Ecken und Enden. Am Dienstag, den 26. Juli startete in Bayern eine bislang bundesweit einzigartige Initiative, die vor allem Photovoltaik-Anlagen künftig schneller ans Netz bringen soll. Verschiedene Akteure, darunter Bayernwerk, Lechwerk, Allgäu Netz und ÜZ Mainfranken sowie verschiedene Verbände und Organisationen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, Genehmigungs- und Bearbeitungsprozesse deutlich zu vereinfachen und damit wesentlich zu beschleunigen.


Für den Freistaat dabei besonders wichtig die Photovoltaik, wie auch das bayerische Wirtschafts- und Energieministerium betonte, das die Akteure zusammenbrachte. „Wir haben Sonnenschein, Flächen und Investoren für den raschen Ausbau der Solaranlagen. Auch für den weiteren Ausbau der Windenergie in Bayern stehen geeignete Standorte zur Verfügung. Jetzt müssen wir diesen heimischen Strom so schnell wie möglich ins Netz bringen“, erklärte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Aufgrund der bereits bestehenden hohen Dynamik beim Ausbau der Erneuerbaren komme es aktuell zu teils langen Wartezeiten beim Anschluss der Anlagen ans Stromnetz. Bayern brauche jedoch für die eigenen Klimaziele ein höheres Ausbautempo.


Das Memorandum of Understanding umfasst verschiedene Handlungsfelder. So sollen die Maßnahmen für den Netzausbau bei Vorhabenträgern und Genehmigungsbehörden mit Priorität behandelt werden. Sie müssten für eine kontinuierliche Bearbeitung durch Fachpersonal sorgen, wofür das Ministerium ausreichend Personal in den Landämtern und Naturschutzbehörden einsetzen werde. Zu entwickelnde Lösungsansätze sollen dabei helfen, dass Probleme mit Eigentümern, Bewirtschaftern, Kommunen oder Verbänden bereits im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens ausgeräumt werden. Doppelanmeldungen von Anlagen bei verschiedenen Netzbetreibern sollen künftig vermieden werden. Ein wichtiges Handlungsfeld sei auch die Bereitstellung geeigneter Flächen. Dafür sollen „konstruktive Lösungen für eine sachgerechte Steuerung sowohl der kommunalen Flächenausweisung wie auch der Netzausbauplanung“ erstellt werden. Auch netzdienliche Flexibilitäten gelte es stärker zu nutzen als bisher.


Auch der Bayerische Bauernverband hat sich an der Initiative beteiligt. „Noch vor 100 Jahren wurden 30 Prozent der Anbau-Fläche für Energie, nämlich das Futter der Zugtiere, gebraucht“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl. „Heute haben zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe die erneuerbaren Energien als ein Standbein für ihre Betriebe entdeckt. Sie generieren damit Wertschöpfung in und für den ländlichen Raum.“ Das Potenzial sei dabei lang noch nicht ausgeschöpft.


„In Bayern werden aktuell 17 Prozent der Nutzfläche für nachwachsende Rohstoffe genutzt. Damit das volle Potential der Landwirtschaft bei der Energieerzeugung zum Tragen kommen kann, ist ein weiterer Ausbau des jetzigen Verteilnetzes und der digitalen Steuerungsmöglichkeiten unbedingt notwendig“, so Heidl weiter. „Dieser Ausbau muss gut koordiniert werden, damit er nicht zu Verwerfungen führt. Landwirtschaftliche Nutzflächen müssen wo immer möglich geschont werden. Und wir brauchen einen fairen Interessenausgleich für Grundeigentümer und Bewirtschafter.“

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